Teilprojekt 5 - Schwere Verläufe und Komorbidität bei allergischen Erkrankungen
Projektleitung Prof. Dr. med. Eckard Hamelmann
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Schwere Verläufe und Komorbidität bei allergischen Erkrankungen:
Mechanismen, Biomarker und mögliche Ziele neuer Therapie- und PräventionsansätzeEine substantielle Untergruppe von Patienten mit Allergien entwickeln chronische oder sogar progressive Symptome. Ein Teil davon wiederum leidet an der unkontrollierten Erkrankung, häufigen Exazerbationen und/oder Nebenwirkungen der hochdosierten Therapie. Insbesondere Patienten mit hohem spezifischem IgE oder allergischer Polysensibilisierung und mehreren atopischen (z. B. allergisches Asthma, Lebensmittelallergien) oder nicht atopischen Komorbiditäten (z. B. Adipositas) habe ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe oder sogar Anaphylaxien.
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Ziele des TP 5 ist, Schlüsselfaktoren zu identifizieren, die einen anhaltenden, zunehmenden oder schweren Verlauf von allergischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter begünstigen oder begründen. Dementsprechend werden genetische, epigenetische und Umweltfaktoren untersucht. Ein Schwerpunkt wird auf die frühe und polyvalente Sensibilisierung als Risikofaktor für die Entstehung von chronischem Asthma gelegt.
Unsere Hypothese ist, dass eine Kombination genetischer, epigenetischer und Umweltfaktoren notwendig ist, um die Erkrankung zu induzieren und die Progression sowie die Schwere des Verlaufs zu unterhalten. Hierzu werden Patienten aus dem Klinischen Register Schweres Asthma (German Asthma Net, GAN) untersucht.
Der neue Aspekt dabei ist, dass wir schwere Asthma-Verläufe mit milden Phänotypen (aus SP 3 und 6) vergleichen können.
Daneben sollen Komorbiditäten wie Übergewicht und mentale und Verhaltensauffälligkeiten wie ADHS als Kofaktoren bei der Entstehung von schweren und anhaltenden Verläufen aus einer Kohorte mit Komorbidität von Allergie und Asthma (NIKI) untersucht werden.
Als Ergebnis erwarten wir, Schlüsselfaktoren für ein erhöhtes Risiko von schweren und chronischen allergischen Erkrankungen zu identifizieren, um neue Präventions- und Therapieansätze zu entwickeln.
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- Identifikation von natürlichen Faktoren für Progression von allergischem Asthma:
Kinder im Alter von 6-17 Jahren mit schwerem allergischem Asthma werden im Asthma Register (GAN) untersucht, hier werden neben einer genauen Phänotypisierung der Verlauf der Asthmakontrolle, Medikation und Lungenfunktion erfasst, genetische und epigenetische Faktoren werden untersucht. - Identifizierung von Komorbidität als Faktor für Progression von allergischen Erkrankungen (NIKI):
Kinder im Alter von 6-12 Jahren mit allergischen Erkrankungen (Asthma, allergische Rhinitis, Nahrungsmittelallergien, Atopische Dermatitis) mit oder ohne Adipositas und/oder ADHS als Komorbidität. Hier werden der Sozioökonomische Status, allergische Sensibilisierungen, Ernährungs- und Schlafgewohnheiten sowie psychische Symptome und Lebensqualität erfasst.
- Identifikation von natürlichen Faktoren für Progression von allergischem Asthma:
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Professor Hamelmann hat langjährige Erfahrungen in klinischer und experimenteller Forschung in Allergologie, Immunologie/Genetik (DFG, BMBF, NGFN-gefördert). Ausgehend von diesen experimentellen Studien zu den immunologischen Mechanismen der allergischen Sensibilisierung und Atemwegsentzündung fokussiert er nun klinische Fragen zur Therapie und Prävention von Allergien.
Weitere Team-Mitglieder seiner Forschungsgruppe am Kinderzentrum Bethel in Bielefeld sind:
Dr. Ines Gellhaus (Fachärztin für Kinder und Jugendmedizin, Allergologie, Diplom Oecotrophologin)
Gabriele Siekmann (Studienassistenz).Principal Investigator Prof. Dr. med. Eckard HamelmannProf. Dr. med. Eckard Hamelmann ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, pädiatrischer Pulmologe, Allergologe und Infektiologe. Ausbildung in Deutschland, der Schweiz und den USA. Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Kinderzentrum des Evangelischen Klinikums Bethel; Leiter des Allergie-Centrums Ruhr (ACR) an der Ruhr-Universität Bochum; 1. Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI); Präsident des Klinischen Registers Schweres Asthma (German Asthma Net, GAN).
Er ist verantwortlicher Forschungsleiter verschiedener klinischer Studien zu schwerem allergischen Asthma und allergischer Rhinitis sowie der NRW-geförderten NIKI-Kohorte zu Allergien und Komorbiditäten.