Forschungsprojekt aus der Kinder- und Jugendmedizin zum Thema Allergien
Allergien gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter. Sie stellen eine hohe Belastung für betroffene Familien dar. Viele Patientinnen und Patienten haben ein Leben lang Symptome und bleiben therapiebedürftig, während andere ihre Symptome im Kindes- und Jugendalter verlieren. Diese natürliche Remission tritt bei Erwachsenen kaum auf und ist bislang weitgehend unverstanden.
In der Pädiatrie gibt es bisher keine klinischen Studien im Kindesalter zu sog. „Biologika“. Derzeit ist „State of the Art“, dass die Entstehung von Allergien durch eine komplexe Interaktion von Genetik und Umwelt bedingt werden. Jedoch ist bisher weder bekannt, wer ein Risiko für das Auftreten von allergischen Erkrankungen hat, noch für welche der Erkrankungen. Es ist auch vollkommen unklar, welche Kinder ihre Krankheit zu welchem Zeitpunkt verlieren, und wer ein hohes Risiko für eine Verschlechterung und Progression bis ins Jugendlichen- oder Erwachsenenalter hat.
Daher untersucht CHAMP seit dem IV. Quartal 2017 über die nächsten 4 Jahre, ob sowohl Biomarker und Prädiktoren für Allergien als auch Toleranz im Kindesalter bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt identifiziert werden können. Es sollen bestimmende Faktoren verschiedener allergischer Erkrankungen wie Nahrungsmittelallergien, atopische Dermatitis, Asthma und Heuschnupfen identifiziert werden, welche Beginn, Verlauf und Remission von Allergien im Kindes- und Jugendalter charakterisieren. Zur Identifizierung von klinisch relevanten Biomarkern, die die Manifestation einer allergischen Erkrankung und deren Krankheitsverlauf vorhersagen, wird eine Vielzahl von Kindern aus verschiedenen großen Kohortenstudien untersucht.
Die Entwicklung eines molekularen Allergie-Scores soll dazu dienen, das Allergierisiko in früher Kindheit einzuschätzen und langfristig Strategien für eine zukünftige personalisierte Behandlung abzuleiten. Aus diesen gewonnenen Erkenntnissen werden sich später konkrete Diagnose und Behandlungsempfehlungen ergeben.